Kurt von Siebenthal

Jedes Kind ist anders. Die grosse Vielfalt und Variabilität in der kindlichen Entwicklung, hat mich vielmehr zum Staunen gebracht, wie alles Wissen. Neben entwicklungspädiatrischen Abklärungen, die mir helfen ein Bild von dem Kind und seinen Fähigkeiten und Resourcen zu machen besteht meine Tätigkeit mit Eltern, Kindern oder Jugendliche und schulischen Fachleuten nach neuen Wegen zu suchen, wie sie mit Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten anders umzugehen können.

Deshalb heisst unsere Praxis «faktordrei», weil die Jugendlichen oder Kinder, die Eltern und die Familie und ihr schulisches und berufliches Umfeld zusammen wichtig sind, um tragfähige Lösungen zu erarbeiten.

Beruflicher Werdegang

• Geboren in Zürich
• Aufgewachsen im Glarnerland
• Medizinstudium in Basel und Zürich
• Ausbildung in Kinderheilkunde (Pädiatrie) mit Schwerpunkt neonatale Neurologie und Intensivmedizin, Universitätsspital – und Kinderspital Zürich (Prof. Gabriel Duc, Dr. Diego Mieth und Prof. Sergio Fanconi)
• Forschungsaufenthalt am Universitätsspital Leuven, Belgien (Prof. Paul Casaer)
• Weiterführen der Forschungsarbeit über Hirnstoffwechsel bei Früh- und Neugeborenen an der Klinik für Neonatologie, Universitätsspital Zürich und Nachkontrollen der Entwicklung von ehemaligen «Risikokindern» (Entwicklungspädiatrie Prof. Remo Largo)
• Kinderarztpraxis Eulach, Winterthur
• Weiterbildung in psychosomatischer Medizin bei Kindern und Jugendlichen
• Erarbeiten des Konzepts und Aufbau der entwicklungspädiatrischen Abteilung des Sozialpädiatrischen Zentrums am Kantonsspital Winterthur mit Dr. Urs Hunziker, Dr. Kurt Albermann und Dr. Regula Schmid
• Gründung der Praxis Faktordrei mit Regina Renggli-Bruder. Kennenlernen der Haltung der «Neuen Autorität» und viel engere Zusammenarbeit mit schulischen Fachpersonen
• Übernahme der Kinderarztpraxis Eulach durch die Monvia AG und Aufbau des Monvia Gesundheitszentrums Winterthur
• Laufende Weiterbildungen in Qualitätszirkeln und an internationalen Kongressen und Kursen speziell zum Thema Aufmerksamkeits- und Autismusspektrum-Störungen

Vieles davon hat mich in meinem Leben besonders geprägt:

• Aufgewachsen im engen Tal des Glarnerlands und dann die weite Welt erfahren, während dem Research Fellowship an der Universität Leuven (Belgien).
• Die vielen schwierigen, belasteten Lebensgeschichten und Schicksale während meiner Zeit auf der Intensivstation am Kinderspital und an der Frauenklinik Zürich.
• Die vielen Gespräche und Diskussionen, die Freundschaft und das Lernen von Remo Largo, Urs Hunziker und Paul Casaer und vielen anderen.
• Das Konzept, viel mehr die Haltung der «Neuen Autorität».
• «Mein ADHS», mit spannenden und guten Ideen, mit der Begeisterung für wissenschaftliche und Lebensfragen (z.B. Ethische Entscheidungsfindung auf der Intensivstation), jedoch auch die Erfahrungen mit dem manchmal anstrengenden und schwierigen Anteil, der ein ADHS mit sich bringt, wobei die Liebe und Beziehung zu dem für mich wichtigsten Menschen in meinem Leben, die grösste Hilfe und Unterstützung war, die mir immer wieder Kraft gegeben hat und die Hoffnung auch bei Gegenwind, das Ziel, den angestrebten Leuchtturm, nicht aus den Augen zu verlieren.

Spezialgebiete

• Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) und Autismusspektrumstörungen (ASS) bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und deren Interaktion und Auswirkungen auf das tägliche Leben
• Entwicklungspädiatrische Untersuchungen und Strategien im Umsetzen durch die Familie, Schule oder das Arbeitsumfeld
• Einsatz von Therapiehunden

Mitgliedschaften

• Ärztegesellschaften:
  • FMH
  • AGZ
  • AWA
• Fachgesellschaften:
  • Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) und Kinderärzte Schweiz (KIS)
  • Schweizerische Gesellschaft für Entwicklungspädiatrie (SPEG)
  • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
  • SFG-ADHS schweizerische Fachgesellschaft ADHS
  • ELPOS und Autismus Schweiz
  • Canempede Schweiz (Ausbildung und Förderung des Einsatzes von Schul- und Therapiehunden)

Durch das Konzept oder der Haltung der «Neuen Autorität» hat für mich «erziehen» eine ganz neue Bedeutung erhalten, indem Erziehung Beziehung meint. Erziehung ist gleich Beziehung und bedeutet, immer wieder wach und präsent hinschauen und auch mit andern aus dem sozialen Umfeld, die am gleichen Strick ziehen, sich vernetzen, sie einbeziehen. Nicht wegschauen, sondern hinschauen und Dinge benennen und gemeinsam (mit dem Kind, Jugendlichen, Partner) nach Lösungen suchen, damit alle Beteiligten, in dem sie etwas zur Veränderung beitragen, in ihrem Selbstwert gestärkt werden und so zu mehr Autonomie finden. Erziehen findet tagtäglich in meinem Leben statt und ist zu einer Haltung geworden.